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Die private Krankenvollversicherung

Die private Krankenvollversicherung

Die private Krankenvollversicherung

Ein Wechsel in die Private Krankenkasse sollte von allen Seiten gut überlegt werden. Nach vielfachen Änderungen des Gesetzgebers gibt es für Privatversicherte eine gute Absicherung auch für das Alter. Die Hürden für einen Wechsel werden von dem Gesetzgeber immer höher gehängt.

Für einige Personen kann es trotz dieser Hürden sinnvoll sein, die gesetzliche Krankenversicherung zu verlassen und sich privat zu versichern. Dieses gilt besonders für Beamte und Selbständige sowie alleinstehende, und gutverdienende Angestellte.

 

In diesem Merkblatt werden wir die Systematik der privaten Krankenversicherung (nachstehend PKV genannt) überschlägig erläutern, was in der notwendigen Kürze natürlich nur unvollständig geschehen kann. Daher empfehlen wir um so mehr ein persönliches Gespräch mit uns, um individuell feststellen zu können, ob der Abschluß einer privaten Krankenversicherung sinnvoll ist oder ob es besser ist, in der gesetzlichen Krankenversicherung (nachstehend GKV genannt) zu bleiben.

 

Die Beitragsgrundlage

In der GKV hängt der zu entrichtende Beitrag in der Regel vom Bruttoeinkommen ab. Im Rahmen der Familienversicherung sind dabei nicht erwerbstätige Familienmitglieder und Familienmitglieder mit geringfügigem Einkommen beitragsfrei mitversichert.

Anders die Beitragsbemessung der PKV. Hier richtet sich der zu zahlende Beitrag nach dem Eintrittsalter bei Vertragsabschluß, nach dem Geschlecht, dem individuellen Gesundheitszustand und nach dem gewählten Leistungsumfang der versicherten Tarife. Für jede zusätzlich versicherte Person ist ein eigener Beitrag zu entrichten.

 

Wer kann sich in der privaten Krankenversicherung versichern?

Eine sogenannte Vollversicherung kann erhalten, wer nicht in der GKV versicherungspflichtig ist. Dazu gehören u.a. Angestellte mit einem Gehalt über der Versicherungspflichtgrenze, Selbständige, Beamte, Ärzte im Praktikum und Studenten.

Die Personen, die Vorversicherungszeiten bei der GKV nachweisen können (gewisse Fristen sind dabei einzuhalten), haben die Wahl, ob sie in der GKV bleiben oder zur PKV wechseln wollen.

Wer sollte sich nach Möglichkeit nicht über eine private Krankenversicherung versichern?

Wie wir bereits sagten, müssen in der PKV alle versicherten Familienmitglieder einen eigenen Beitrag bezahlen. Der Gesamtbeitrag kann dann schnell in enorme Höhen springen und über dem der GKV liegen. Daher kommt sicherlich für diejenigen eine PKV nicht in Frage, die einige Kinder haben. Selbst wenn Sie noch jung und ohne eigene Familie sind: Spielen bei Ihrer Lebensplanung Kinder eine Rolle, sollten Sie sich den Eintritt in die PKV überlegen, um kein unkalkulierbares Risiko einzugehen.

Für Beamte ist dieser Punkt wegen der hohen Beihilfeleistungen sicherlich differenziert zu betrachten.

 

Wer ist versicherbar?

Die privaten Krankenversicherer prüfen sehr genau, wen sie annehmen und wen nicht. Hatten Sie in der Vergangenheit schwere Erkrankungen? Liegen chronische Erkrankungen vor? Sind Sie zur Zeit oder waren Sie in der Vergangenheit in psychotherapeutischer Behandlung? In diesen und ähnlichen Fällen ist der Abschluß einer privaten Krankenversicherung, wenn überhaupt, nur mit teilweise erheblichen Risikozuschlägen möglich.

In diesem Zusammenhang eine Bitte: Informieren Sie uns vor Beginn eines Beratungsgespräches über Vorerkrankungen, damit wir abschätzen können, ob der Abschluß einer privaten Krankenversicherung möglich ist. Übrigens reagieren die Versicherer teilweise sehr unterschiedlich auf Vorerkrankungen, so daß wir im Vorfeld bereits selektieren können. Ganz wichtig: Verschweigen Sie keine Krankheiten. Der Versicherer hat andernfalls später die Möglichkeit, den Vertrag aufgrund „vorvertraglicher Anzeigepflichtverletzung“ zu kündigen. Apropos kündigen: Der private Versicherer hat ansonsten beim Abschluß einer Vollversicherung kein Kündigungsrecht; selbst dann nicht, wenn Sie schwer erkranken.

Welche Leistungen sind versichert?

Die privaten Krankenversicherer bieten eine Vielzahl von Tarifen an, so daß eine generelle Aussage äußerst schwierig ist. Die Auswahl geht von „fast mit der GKV identisch“ bis zum „Luxus­tarif“. Daß die Beiträge bei den unterschiedlichen Leistungsangeboten stark differieren, liegt auf der Hand. Daher ist gerade bei der PKV ein Preis-Leistungs-Vergleich äußerst wichtig.

 

Pauschal läßt sich sagen, daß die Leistungen der PKV im Regelfall besser als die der GKV sind. Zu erwähnen wäre die freie Arzneimittelwahl, die Behandlungen durch Heilpraktiker (nicht in allen Tarifen enthalten), bessere Zahlungen bei Hilfsmitteln (z.B. Brillen), bessere Ersatzleistungen im Zahnbereich, eine freie Krankenhauswahl und die Unterbringung im Ein- oder Zweibettzimmer mit privatärztlicher Behandlung.

Übrigens: Sollten Sie sich entscheiden, in der GKV zu bleiben, können Sie den privaten Krankenhausbereich auch zusätzlich versichern.

Aber auch die Leistungen der GKV sind in Teilbereichen nicht schlecht. Beispielsweise leistet sie bei Rehabilitationsmaßnahmen besser als die PKV.

 

Was ist mit den steigenden Beiträgen im Alter?

Auf diesem Punkt reiten die Kritiker besonders gern herum. Der PKV wird vorgeworfen, junge Menschen mit billigen Prämien zu ködern und später die Prämien extrem zu erhöhen.

Wegen der wachsenden Kritik haben die Versicherer zwischenzeitlich reagiert. Zum einen wurden die Altersrückstellungen erhöht, d.h., die jungen Versicherten bezahlen nun mehr, um ihre Beiträge im Alter finanzieren zu können. Zum zweiten wurde ein Einheitstarif eingeführt, in den jeder Versicherte nach gewissen Vorversicherungsfristen im Alter wechseln kann, wenn seine Beiträge zu hoch werden. Die Leistungen des Rentnertarifes müssen denen der Sozialversicherung vergleichbar sein. Der Beitrag darf den Höchstbeitrag der GKV nicht übersteigen.

 

 

Und falls Sie auf „Nummer sicher“ gehen wollen: Wenn Sie sich für die PKV entscheiden sollten, werden Sie wahrscheinlich jeden Monat viel Geld einsparen. Legen Sie, in welcher Form auch immer, einfach einen Teil des gesparten Geldes zur Seite.

 

 

Übrigens wird auch die GKV bald Probleme mit der Finanzierbarkeit im Alter bekommen. Im Gegensatz zur PKV spart die GKV ihre Beiträge nicht für jede Person individuell an, sondern aufgrund des Generationenvertrages finanzieren die heute Beschäftigten einen Großteil der Gesundheitskosten der heutigen Rentner. Da sich Anfang des nächsten Jahrhunderts das Verhältnis der arbeitenden Bevölkerung gegenüber den Rentnern drastisch zuungunsten der Arbeitenden verändern wird, muß die GKV bald einschneidende Maßnahmen umsetzen.

 

Unser Fazit: Beide Versicherungsformen können, was die Finanzierbarkeit im Alter angeht, keine gesicherte Prognose abgeben, da die Beitragsentwicklung zu sehr von der allgemeinen Entwicklung im Medizinbereich (denken wir nur an die extrem gestiegenen Krankheitskosten wg. der Gerätemedizin) und der demographischen Entwicklung abhängt.

 

Unsere Aufgabe

Wir sehen unsere Aufgabe darin, Sie fair bei Ihrer Entscheidung zu beraten. Die Wahl ist nicht immer einfach. Bringen Sie daher Zeit mit.

 

P.S. Wenn Sie sich für die PKV entscheiden sollten, suchen Sie nicht nur nach dem preisgünstigsten Versicherer. Viel wichtiger ist ein ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis und die Beitragsstabilität der letzten Jahre. Wir arbeiten mit einer Vielzahl von Versicherern zusammen und können Ihnen daher ein breitgefächertes Angebot vorlegen, aus dem Sie Ihren individuellen Versicherer auswählen können.

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